Naturschutz  & Landwirtschaft in Einklang zu bringen – das ist oft gar nicht so einfach, aber in meinen Ausflügen bei verschiedenen Zwiegvereinen und Landwirtschaftsbetriebe war ich erstaunt, wie viel Natur- und Artenschutz im Rheiderland bereits betrieben wird.

Die Landwirte könnten sich auch noch viel größere Naturschutzprojekte vorstellen und beispielsweise als Kompensationswirte arbeiten und damit viel ihrer Fläche für den Artenschutz zur Verfügung stellen, aber dafür brauchen Sie auch eine angemessene Entschädigung.

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Die Landwirtschaft ist ein großer Wirtschaftsfaktor der Region

Nach einigen Gesprächen mit allen Zweigvereinen wurde mir deutlich, welch eine große Wirtschaftskraft die Landwirtschaft in der Region ist. Im gesamten Rheiderland sind rund 250 Landwirtschaftsbetriebe tätig, auf denen ca. 1500 Existenzen mit Anhang und Familien beschäftigt sind. Die Brutto Wertschöpfung liegt aktuell zwischen 40 – 60 Mio. Euro, welche direkt wieder in Lohnunternehmen, Landmaschinenschlosser, Futtermittel und in den Hallenbau der Region investiert wird.

Zweigverein Rheiderländer Geest – Georg Sterrenberg 

In Vellage habe ich den Betrieb von Georg Sterrenberg angesehen, welcher als Vorsitzender vom Zweigverein Rheiderländer Geest sich für fairere Bedingungen für die Landwirtschaft starkmacht und zudem die Transparenz für die Landwirtschaft fördern will.

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Erfahrungsfeld Bauernhof – Spielend den Bauernhof kennelernen 

Die Eheleute Stephanie und Peter Brink haben auf ihrem Hof in Vellage, dem Fleckviehhof Brink ein neues Konzept auf die Beine gestellt. Initialzündung hat das aktuelle Lehrmaterial in den Schulen bzgl. der Landwirtschaft gegeben, wo sich nach Ansicht von Steffi Brink doch einige Defizite und Missverständnisse ergeben haben. Kurzerhand hat sie sich zur Lehkraft für Bauernhofpädagogik ausbilden lassen und kann nun Kinder und Jugendliche aus den Grundschulen der Umgebung mit dem Bauernhof in Kontakt bringen.

Landwirtschaft-Bauernhofpädagogik-fleckviehhof-brink-stephanie-steffi-brink-vellage-stevie-evers-bundeLandwirtschaft & Naturschutz – eine gemeinschaftliche Aufgabe

Die Landwirte sehr offen und bereit dafür, den Natur- und Umweltschutz in der Region noch weiter nach vorne zu bringen.

Zweigverein Rheiderländer Marsch & Landwirtschaftlicher Naturverein

Georg Penon und Fokko de Boer vom Landwirtschaftlichen Naturverein Rheiderländer Marsch e.V. führen beispielsweise das Konzept der Blühstreifen, um die Artenvielfalt zu stärken und auch seltene Vogelarten wie den Wiesenweiher zu schützen.

Unterstützer können als Paten einen Teil der Grünstreifen subventionieren und damit zum Artenschutz beitragen. Ebenfalls eine charmante Aktion ist der selbst zusammenstellbare Blumenstrauß zum Muttertag aus dem Blühstreifen.

Auch kann Georg Penon sich vorstellen, dass die Landwirtschaft sich auch im Tourismus einbringen kann, da doch so einige Besucher daran interssiert sind, welche seltenen Tier- und Vogelarten sich bei uns in der Gemeinde angesiedelt haben.

Zweigverein Niederrheiderland – Klaus Borde

Klaus Borde als Vorsitzender vom Landwirtschaftlichen Hauptverein Ostfriesland e.V. / Kreisverband Leer und vom Zweigverein Niederrheiderland hat mir in einem ausführlichen Gespräch berichtet, wie er sich aktiv am Schutz der Wiesenbrüter beteiligt. Auf seinen Flächen und den Flächen der Nachbarlandwirte brüten u.a. Uferschnepfen und Rotschenkel.

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Durch spezielle Abzäunungen während der Brutzeit und versetzte Mähzeiten werden die Brutflächen und -nester geschützt und damit die Populationen stabilisiert. Was man festgestellt hat, so Klaus Borde, dass die größten Feinde der Wiesenbrüter nicht die Landwirte, sondern die Prädatoren sind. Gemeinsam mit dem Landkreis und den Landwirten wurde eine Schutzgebietsverordnung geschaffen, mit der beide Seiten gut leben können.

Fazit: Ein offenes Ohr für die Landwirtschaft und Unterstützung für die Zukunft

Wenn ich das Vertrauen erhalte, mich für unsere Gemeinde als Bürgermeister einzusetzen, werde ich mich um einen guten und regelmäßigen Austausch mit der Landwirtschaft bemühen und dafür sorgen, dass die Öffentlichkeitsarbeit der Landwirte und Zweigvereine weiter gesteigert wird. Weiterhin möchte ich die Landwirte und Betriebe mehr in das Bewusstsein der Menschen und ins Dorfleben der Gemeinde bringen und beispielsweise Projekte wie das Erfahrungsfeld Bauernhof für Kinder, Jugendliche und Familien stärken. Ich bin froh, dass wir im Gemeinderat einige Landwirte vertreten haben, damit wir immer direkt im Thema und auf dem aktuellen Stand der Herausforderungen sind.

12. September – Krüüz bi Evers